Historischer Ortswanderweg

Bei einer Tour entlang des 13,5 km langen Naturerlebnis-Wanderwegs kann man die landschaftliche Vielfalt Hornsteins entdecken. Felder, Wiesen, Wald und Wasser bilden die Grundlage der abwechslungsreichen Tour.
Mehrere Stationen geben zudem Informationen zum jeweiligen Landschaftsteil und bilden die umliegenden Naherholungs- und Freizeitangebote der Gemeinde ab. Entlang des Weges kommt man bei zahlreichen naturräumlichen und kulturellen Besonderheiten wie Natur- und Gemeindeschutzgebieten vorbei. Auch lohnt sich ein Abstecher zu weiteren Sehenswürdigkeiten wie dem Sonnenberg mit Aussichtswarte, der Burgruine und an die Leitha.

Eine Besiedlung ist durch prähistorische und römerzeitliche Funde nachgewiesen. 1271 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung als Terra Zorm. 1529 und 1532 wurde die Siedlung durch die Türken zerstört und mit Kroaten neu besiedelt. Noch vor 1555 wurde dem Ort das Marktrecht verliehen, das 1651 und 1845 erneuert wurde. nach der Zugehörigkeit zur niederösterreichischen Verwaltung ging die Herrschaft Hornstein 1647 an Ungarn zurück und wurde von Franz Nádasdy in Besitz genommen. Nach dessen Hinrichtung als Hochverräter fiel Hornstein 1671 an den Kaiser. Nach dem Türkeneinfall von 1683, bei dem der Ort verwüstet wurde, erwarb Paul Esterházy 1702 die Herrschaft. 1848 fand die Bauernbefreiung statt, womit die Grundherrschaft zu Ende ging. 1921 kam Hornstein zu Österreich, der erste Wirtschaftsaufschwung erfolgte ab 1925, jedoch entstand durch die Weltwirtschaftskrise eine hohe Arbeitslosigkeit. Auch die Systemzeit und die NS-Ära bremsten die Entwicklung, erst ab 1950 erfolgte ein neuerlicher Wirtschaftsaufschwung, der bis heute anhält.

Ursprünglich war die Siedlung ein Breitangerdorf entlang des Dorfbachs, jetzt ist der Anger teilweise verbaut, von West nach Ost ansteigend, begrenzt von Rechter und Linker Hauptzeile mit Streckhöfen. Der älteste Ortsteil ist der Graben. Jünger ist der Südteil des Ortes mit verwinkelten Gassen, Streckhöfen und Söllnerhäusern. Oberhalb des Ortes liegt der Schlossberg mit der Burgruine, wo in den Jahren 1996 – 1999 archäologische Ausgrabungen stattfanden.

Das Rathaus wurde 1927/28 an Stelle der alten Gemeindeschmiede in der Mitte des Breitangers unter Bürgermeister Anton Probst errichtet. Gebaut wurde es vom Hornsteiner Baumeister Ludwig Wolf nach Entwürfen der Wiener Architekten Scharinger und Fischer im Art Deco-Stil des „Roten Wien“. 1990 erfolgte eine große Renovierung, 2017 bis 2019 wurden weitere Umbauten ausgeführt.

Der Bau wurde 1852 als Schulhaus und Gerichts-Kanzley errichtet. Das Obergeschoss war als Lehrerwohnung konzipiert, musste jedoch wegen der hohen Schülerzahlen bald als Unterrichtsraum verwendet werden.

Der Pranger mit Steinkugeln an einer Kette, einst Fußschellen, war ab 1852 in der Schulmauer eingefügt und wurde erst 1981 freigelegt und auf eine Säule befestigt. Hornstein war Sitz des Landgerichts, der „hohen Gerichtsbarkeit“ der Grundherren. Für die „niedere Gerichtsbarkeit“ waren die Dorfrichter und seine Geschworenen zuständig.

Im 17. Jahrhundert unter Graf Nadásdy war das ebenerdige Gebäude das „Herrenhaus“, also der Sitz der Verwaltung, mit angeschlossenem alten herrschaftlichen Wirtshaus. Seit 1702 war es Esterházysches „Herrschaftshaus“ und Sitz des Verwaltungs- und Rentamtes. Nach dem Ende der Grundherrschaft 1848 diente es als Wohn- und Verwaltungshaus des Oberförsters der fürstlichen Domänen. Bis 1925 beherbergte es auch das Gemeindeamt. Seit 2000 ist es im Besitz der Gemeinde und wurde zu einem Veranstaltungszentrum ausgebaut.

Die ursprüngliche Pfarrkirche von 1363 befand sich im Friedhof unterhalb der Burg. Die neue Pfarrkirche im Ortszentrum, ein spätbarocker einschiffiger Bau, wurde 1776 begonnen, 1782 fertiggestellt, und um 1803 geweiht. Das Baumaterial stammte teils von der abgetragenen alten Annakirche, teils von der Dorfkapelle. Die Baukosten teilten sich der Grundherr, die Pfarre und die Gemeindemitglieder, die auch alle Fuhren und Handlangerdienste kostenlos leisteten.

Die Pestsäule wurde nach der Pestepidemie 1715 errichtet. Der alte Unterbau mit Heiligenfiguren an den Ecken ist leider verlorengegangen, die Doppelgruppe der Pieta über einer korinthischen  laubumwundenen Säule ist einzigartig in Ostösterreich.

Die Rundbastei ist der letzte erhaltene Teil der Umfassungsmauer des ehemaligen Spitals, welches von Georg Leonhard von Stotzingen 1614 gegründet wurde und noch bis 1769 bestand. Später wurde es als Wirtshaus genutzt. 2008 wurde der Bau geschleift, an seiner Stelle wurde der Wohnpark Reitschule errichtet.

Der Meierhof wird erstmals 1155 erwähnt, dürfte aber wesentlich älter sein. 1674 wurde die Holzumzäunung durch eine Steinmauer ersetzt. Anlässlich der Verpfändung der Herrschaft Hornstein an Paul Esterházy durch Kaiser Leopold I. wurde der „Meierhof mit Hofstadel und Schäferei“ erwähnt, um 1800 wurden hier bis zu 1.000 Schafe gehalten. Die Kreuzscheune, die schon auf der Walter-Karte von 1754 eingezeichnet ist, ist eines der größten derartigen Gebäude unserer Region.

Sie wurde in den Jahren 1875 – 1877 anstelle der seit 1847 bestehenden Waldhütter-Kapelle nach Plänen von Josef Stütz im neugotischen Stil erbaut. Im Tympanon befindet sich eine Nische mit Statue der Hl. Theresia de Avila. An der Stirnwand steht die Widmung der Stifter: „Zu Ehren Unser Lieben Frau erbaut/Franz und Theresia Stefanich“. Die Kapelle wurde 1956 gründlich restauriert. Vor der Kapelle steht eine Statue des Hl. Johannes Nepomuk aus der Zeit um 1800, restauriert 1998.

1830 – 1845 ließen die Esterházy entlang der alten Straße Hornstein–Eisenstadt, die durchs Leithagebirge führte, die „neue“ Allee pflanzen. Die ältere Lindenallee von 1734 führte bis 1935 entlang der heutigen Friedhofstraße zur damaligen Annakirche.

Der Vorwall und der Graben waren Teil einer äußeren Wehranlage, die die Burg Hornstein umschloss  und die relativ flach ansteigende Nordwest-Flanke sicherte. Sie diente in Gefahrenzeiten als Fluchtburg für die Bevölkerung des Ortes und als Lagerplatz für das Vieh. Angelegt wurde die Anlage von der böhmischen Burgbesatzung nach 1445, wieder instandgesetzt in den Kuruzzenkriegen um 1708.

Die Annasäule wurde um 1770 errichtet. Über dem korinthischen Kapitell befand sich eine Steinplastik der Hl. Anna mit jugendlicher Maria. Die völlig verwitterten Original-Figuren wurden um 1940 durch ein schmiedeeisernes Kreuz ersetzt, später durch eine neuangefertigte moderne Plastik Anna und Maria.

Anstelle einer hölzernen Anlage wurde 1340 eine Steinburg erbaut, die bereits 1445 zerstört wurde. 1584 wird sie als „öd und verfallen“ beschrieben, 1647 existierten noch 2 Stuben, eine Küche, Kammern, Keller und Stallungen. Bis zur 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden noch Wallfahrten zur Kapelle des Hl. Josef auf der Burg gemacht. Seit 1880 ist nur mehr ein Turmrest von der ursprünglichen Anlage erhalten geblieben. Die Ausgrabungen von 1996 sind immer noch zugänglich und sehenswert.

Der Friedhof mit Kapelle und Karner

Die Kapelle zum Blutschwitzenden Heiland ist ein einfacher spätbarocker Bau mit geschweiftem Giebel. Im Giebelfeld befindet sich eine Nische mit einem Relief der Darstellung der Krönung Mariae. In der Kapelle liegt eine barocke Grabplatte mit einer Inschrift von 1655. Bei der Renovierung durch das Bundesdenkmalamt auf Kosten eines Privatmanns wurden 2019 Reste von Wandverzierungen in Form von spätbarocken Ornamenten gefunden und teilweise restauriert. Anstelle der bisherigen einfachen zweiflügeligen Holztür wurde eine schmiedeeiserne Gittertür angebracht. Den Altar schmückt das historische „Gerbautzkreutz“ aus dem Haus Nr. 88.

Der Karner wird bereits in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts erwähnt. Die heutige Gestalt in Form einer Pyramide stammt aber aus späterer Zeit.

Die drei Friedhofskreuze aus dem 19. Jahrhundert deuten die jeweiligen Erweiterungen des Friedhofs an.

Der Graben ist der älteste Teil Hornsteins, 1426 wird er als „suburbium castri Zarkw, Hornstein“, als Siedlung unter der Burg Hornstein, erwähnt.

Die ursprüngliche mittelalterliche Schanzanlage stand auf einem fünfeckigen Fundament und trug einen runden Wachtturm; sie wurde in den Kuruzzenkriegen als Alarmstellung wiederaktiviert. Heute sind nur mehr die äußeren Schanzwälle sichtbar, da die Wehranlage selbst überbaut wurde.

Die Witwe eines Stiefelmachers stiftete nach seinem Tod 1767 eine Christus-Säule an der Durchfahrtsstraße. Der ursprüngliche Sockel trug die Inschrift: „DIESES CREIZ HAT HIE HIER SETZTEN LASEN MATHIAS SCHEIMAN“. 1945 wurde die Figur vom Podest geschlagen und durch ein Stein-Kruzifix ersetzt. Bei der Renovierung 1977 und 1994 wurden die Figurenreste restauriert und wieder aufgesetzt.