Denkmäler

© Robert Szinovatz
Pranger

Als Zeichen der niederen Gerichtsbarkeit werden im 16. und 17. Jahrhundert Prangersäulen errichtet und dienen der öffentlichen Bestrafung von Übeltätern, bis sie Ende des 18. Jahrhunderts als Bestrafung abgeschafft werden.
Der Hornsteiner Pranger befand sich viele Jahrzehnte lang an der Begrenzungsmauer des Schulhauses und Gerichtsgebäudes von 1852 und bestand aus einer in die Wand eingelassenen Steinkugel an einer Eisenkette und einem pyramidenstumpfförmigen Aufsatz mit einer Steinkugel an der Spitze. 1981 wird im Rahmen der Renovierung des Schulhauses die Begrenzungsmauer abgerissen und der Pranger auf einer Säule im ehemaligen Schulhof neu aufgestellt.
 

Milleniumdenkmal © Heimatarchiv
Milleniumdenkmal © Heimatarchiv

Im Rahmen der Milleniumfeiern 1896 wird eine Statue des ungarischen Königs Stephan gegenüber dem damaligen Gemeindeamt, dem heutigen Alten Forsthaus, aufgestellt und mit einem Holzgitterzaun umgeben. Auf einem wuchtigen Posament ruht ein nach oben sich verjüngender Pfeiler mit stark ausladender Steinplatte, darüber eine Steinfigur König Stephans. An drei Seiten der Säule befinden sich Inschriften in deutscher, kroatischer und ungarischer Sprache: „Zur Erinnerung an das tausendjährige Jubiläum des Krönungstages des magyarischen Königs Stephan des I., 1896“ - „Na spomenak tisudžletnoga jubileuma na korunjene ugerskoga kralja Stefana I., 1896“ -„Emlékűl az ezer éves jubileum a magyar kiralj koronázásáo 1 István, 1896“.
Nach 1945 wird der Statue der Kopf abgeschlagen und der Holzzaun entfernt. 1975 verschwindet die Statue samt Postament, um Platz für das neugestaltete Kriegerdenkmal zu schaffen. Seither sind die Einzelteile verschollen. 
 

© Heimatarchiv
Kriegerdenkmal

1923 wird für die Soldaten des Ersten Weltkriegs von der Gemeinde ein Kriegerdenkmal errichtet. Es enthält 116 Namen der Gefallenen und Vermissten aus dem 1. Weltkrieg 1914 – 1918. Aufgestellt wird es gegenüber dem damaligen Gemeindeamt neben dem Milleniumdenkmal, um an die Schuld der ungarischen Verwaltung am Tod der Soldaten zu erinnern. 
Nach dem 2. Weltkrieg werden am 18. Mai 1951 links und rechts vom Gedenkstein zwei kleinere Tafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten dieses Krieges aufgestellt. Erst um 1975 wird das Denkmal, gedreht um 190 Grad, neu aufgestellt und ist seither der Kirche zugewandt.
 

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Schubertdenkmal

1928 werden von den beiden Musikvereinen, dem Hornsteiner Sing- und Musikverein und der Arbeiter-Jugendkapelle, aus Anlass der 100. Wiederkehr des Todestages des deutschen Liederfürsten ein Denkmal vor dem Rathaus aufgestellt und zwei Linden daneben gepflanzt. Es ist eine Arbeit von Steinmetzmeister R. Happel aus Loretto. Das Denkmal ist bis 1950 mit einem Holzzaun umsäumt, später wird es mit einem Eisengitter umgeben. Seit den Achtzigerjahren steht es ohne Zaun in einem Ensemble mit einem Steinbrunnen und einem Lindenbaum. Die alte Linde aus 1928 wird 2015 durch eine Neupflanzung ersetzt.

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Bizonfy-Gedenkstein

Im Jahr der 50.Wiederkehr seines Sterbejahres wird dem am 12.März 1828 in Hornstein geborenen Arzt, Journalisten und Sprachwissenschaftler Franz Maschitz-Bizonfy, der auch 1848 auf Seiten des nationalen Freiheitskampfes mitgewirkt hatte, ein Gedenkstein auf dem Kirchplatz gegenüber seinem Elternhaus errichtet und am 23. September 1962 enthüllt.

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Pestsäule 1765

Die Säule, die ursprünglich neben der Brücke über den Dorfbach vor dem Haus Palkovits, Linke Hauptzeile 30, stand, wurde 1765 als Pestsäule errichtet. Von der ursprünglichen Form mit einem breiten Unterbau und einer niedrigen mensaförmigen Erweiterung nach vorn, an deren Ecken ehemals Figuren standen, sowie einer mit Apfelzweigen umrankten korinthischen Säule und darüber mit zwei Rücken an Rücken postierten Pietagruppen mit einem schmiedeeisernen Doppelkreuz, ist leider nur mehr der figurale Oberteil original erhalten. Der Unterbau sowie die Säule werden 1966 nach der Übersiedlung auf den Kirchplatz ohne stilgerechte Nachempfindung ergänzt. Die Doppelpieta ist einzigartig im Burgenland.

© Robert Szinovatz
Annakreuz

Am Rand des Weges zur ehemaligen Annakirche im Friedhof, der einst von einer Lindenallee umsäumt war, wurde um 1770 eine Säule zu Ehren der Heiligen Anna errichtet. Auf einem Sockel mit profiliertem Unterbau und vorkragender Deckplatte erhebt sich eine korinthische mit Weinranken umwundene Säule. Darüber ist die Heilige Anna mit der jugendlichen Maria dargestellt. Die Originalfiguren sind in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts verschwunden und durch ein schmiedeeisernes Kreuz ersetzt worden. Bei der Renovierung von 1994 wird die Säule mit der Figurengruppe nach alten fotografischen Aufnahmen in der Werkstätte Matthias Pauleschitz in Draßburg nachbearbeitet und am selben Platz wieder errichtet. Die Erdwälle links und rechts sind Reste des äußeren Schanzwerkes der alten Burg.

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Ecce homo

Die mit diesem Namen bezeichnete Ecce-homo-Plastik aus 1767 auf einem Pfeiler gegenüber dem mittlerweile geschliffenen Dick-Bauernhauses, Eisenstädterstraße 14 ( aufgelassener ADEG-Einkaufsmarkt), wird in den Zwanzigerjahren aus Angst vor Vandalenakten durch ein Betonkreuz ersetzt. Erst seit der Renovierung 1977 befindet sich die privat versteckt Steinplastik des Schmerzensmannes auf dem Steinpfeiler. Die ursprüngliche Inschrift lautete: 1767/DISES/CREIZ/HAT HIER/HER SE/TZEN/LASEN/MATIAS/SCHEIMAN. Diese Steinplastik lässt die Witwe des Csischmenmachermeisters Mathias Scheiman, der am 12. März 1767 im 43.Lebensjahr verstarb, errichten und verbindet dies mit einem Stiftungsbrief. 

© Robert Szinovatz
Cholerakreuz

Am Beginn der Schneckengasse steht auf einem dreifach abgetreppten Sockel ein quadratischer Schaft mit profilierter Deckplatte, darüber ein Steinkruzifix. Die Inschriften am Schaft lauten: ANNO/1832/M.N./RENOVIERT 1899, 1933, 1964, 2001. Die Säule erinnert an das Seuchenjahr 1832 mit vielen Choleratoten.

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Luka-Ana-Franta

Zur Erinnerung an einen glücklich überstandenen Raubanschlag errichtete der aus Hornstein abstammende Steinbrunner Viehhändler Lukas Franta zwischen 1887 und 1910 etwa 28 Steinsäulen mit deutschen Inschriften. Eine davon stand in Hornstein an der Kreuzung Bundesstraße und Ortsstraße auf einem Steinsockel. Darauf befand sich eine vorragende Platte mit Maria und dem Jesuskind. Die Inschrift an der Vorderseite lautete: LUKA-ANA FRANTA AUS STINKENBRUNN. Bei der Verbreiterung der Bundesstraße in den Fünfzigerjahren wird das Marterl entfernt. 

© Heimatarchiv
Schwemmkreuz

Im Siget, neben der früheren Pferdeschwemme, steht seit Ende des 19. Jahrhunderts ein mehrfach erneuertes Holzkreuz, errichtet zur Erlösung einer armen Seele. 

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Grabenkreuz

Im Graben, vor dem Gasthaus Metzl, stand bis in die Dreißigerjahre ein Holzkreuz unter vier Linden. Es wurde für die Begradigung der Grabengasse geopfert.

In früheren Jahrhunderten wurde an Orten, wo jemand zu Tode kam oder eine Katastrophe überlebte, ein Marterl oder Kreuz zur Erinnerung aufgestellt.
 
Auch an der Kreuzung Graben-Grabengasse stand bis 1930 beim Gasthaus Metzl zwischen 4 Linden ein überdachtes Kreuz umgeben von einem Lattenzaun.
Wann und warum es aufgestellt wurde, ist unbekannt.

Vermutlich gab es dort um 1900 einen tödlichen Verkehrsunfall oder eine unbekannte Katastrophe.
 
Die Kreuzanlage wurde um 1930 wegen der Verbreiterung der Grabengasse abgebaut, das Kreuz selbst war bis mindestens 1950 am Kastanienbaum im Hof des ehemaligen Gasthauses Metzl angebracht, dann verliert sich seine Spur.

Bei der Neugestaltung des Grabens 1984 wurde an besagter Kreuzung nicht weit vom ehemaligen Standort des alten Kreuzes ein Straßenteiler gesetzt, auf welchem nun durch Bürgermeister Christoph Wolf, mithilfe eines persönlichen Beitrages von Ferdinand Gerbautz, Peter Zsulits und Christopher Jaitz zum Ortsjubiläum eine neue Kreuzanlage aufstellen lässt.

Dies darf nicht nur als Wiederherstellung eines ehemaligen religiösen Sinnbilds, sondern auch als echte Wertschätzung der Geschichte unserer Heimatgemeinde bezeichnet werden, umso mehr, als nach 1945 einige altehrwürdige Kulturdenkmäler im Ortsgebiet abgerissen wurden.

© Heimatarchiv
Bildstock am Bühel

Der Bildstock, auch Türkenkreuz genannt, wird im Jahre 1686 im Gedenken an die Türkenopfer von der Hornsteiner Bevölkerung und Bauernschaft errichtet, westlich auf dem freien Felde abseits des Dorfes, dort wo die Bauern sich während ihrer Arbeit an Gott den Herrn auf freiem Felde in stiller Andacht erinnern. Am 19. März 1846, so wird berichtet, sei das im fürtl-Acker umgefallene steinerne Kreuz, welches vielleicht über 100 Jahr vor dem Acker gelegen ist, von den hiesigen Zimmermannsgesellen Jakob Karlitsch, Johann Leber, Simon Pinzolitsch, Mathias Sinowatz, Thomas Werffer, Joseph Welloschitz, und Veit Wukowitsch wieder errichtet worden war.
Im Rahmen der Hornsteiner Feldkommassierung 1980 - 1987 wird auch das Türkenkreuz (kod pilja) an die jetzige Stelle nahe der A 3 Autobahn versetzt. Das Wegkreuz liegt an einem Feldweg, den einst die Jutearbeiterinnen und Bergarbeiter des Braunkohlentagbaus in Neufeld benutzten, später aber auch die Fußgänger und Radfahrer auf dem Weg zum und vom Neufelder See. 
 

© Heimatarchiv
Bildstock Hl. Isidor

Zur Erinnerung an die Hornsteiner glücklich zu Ende gebrachte Grundzusammenlegung zwischen 1983 und 1987 aus Anlass des Baues der Südostautobahn wird vor allem auf Betreiben des Landwirtes und Gemeinderates Martin Raimann in Fortsetzung des Sandäckerweges auf einer Weggabelung im Bereich der Sandwiesen der Bildstock zum Hl. Isidor 1991 errichtet. 
Der Tabernakelpfeilertyp – in unserer Gegend eigentlich atypisch – entspringt der Idee von Edmund Pollak, der das Marterl auch selbst baut. Die vier Emailtafeln, die den Bildstock im Tabernakelbereich zieren, sind Arbeiten der Mattersburger Künstlerin Hannelore Knittler, die nebst Symbolen bäuerlicher Feldarbeit auch die bekannte Vision aus dem Leben des Hl. Isidor und Fürbitten in Deutsch und Kroatisch einbaut. Auf dem Helm befindet sich ein Patriarchenkreuz.
Der Text in Deutsch und Kroatisch lautet: HEILIGER ISIDOR! UNSER SCHUTZHEILIGER! SCHÜTZE MIT DEINER FÜRBITTE UNSERE FAMILIEN, UNSERE FELDER UND UNSERE HEIMAT! Darunter: Im Gedenken an die Grundzusammenlegung 1980-1987. 
 

© Heimatarchiv
Bombenkreuz

Am Waldrand über den Weingärten gegen Müllendorf ist zur Erinnerung an den Zimmermann Lukas Matkovits, der am 10. Mai 1944 von Bombensplittern getötet wurde, ein Kreuz an einen Baum genagelt.

© Robert Szinovatz
Schusterkreuz

Auf dem Waldweg nach Eisenstadt, ½ Stunde von Hornstein entfernt, stand das Schusterkreuz. Seit 2010 befindet sich eine Art Schusterstein an der Stelle, bei der einst ein Schuster auf der Walz erfroren sein soll.

© Robert Szinovatz
Marienbild

Am Waldweg nach Eisenstadt, etwa 1 ¼ Stunden von Hornstein entfernt, steht ein Marienmarterl (Kod divice Marije).

© Heimatarchiv
Hl. Antonius

Am Waldweg von Hornstein nach Loretto, dem sogenannten Bäckersteig, befindet sich nach etwa einer halben Stunde Gehzeit ab dem Föhrenwald auf einer Buche ein Marterl des Heiligen Antonius.

© Robert Szinovatz
Rotes Kreuz

Ein rot gestrichenes Kreuz aus Stahlrohren mit Korpus zwischen vier Linden steht an der Stelle, auf der sich einst ein Holzkreuz mit der Aufschrift „Bete für die armen Seelen“ befand. Es liegt am Waldweg von Hornstein nach Eisenstadt.

© Robert Szinovatz
Kod Boga

Auf der etwa 100 Jahre alten Buche am Waldweg vom Föhrenwald nach Loretto befand sich einst das sogenannte „Edovat-Kruzifix“. Mittlerweile wurden auf dem mächtigen Buchenstamm etliche Initialen eingeschnitzt und Blechplättchen mit Texten angebracht. Wilhelm Schleischitz errichtete 1992 in der Nähe ein Postament mit einem Gusseisenkreuz. Der Ort heißt heute noch „Kod Boga“ (Beim Herrgott).

© Rudi Schmidt
Gedenkstätte

An der Bundesstraße nach Eisenstadt wurde 2008 im Bereich des Minibaches eine Gedenkstätte für die im Zweiten Weltkrieg verstorbenen zivilen Bombenopfer errichtet. Auf einem Steinsockel ist ein Holzkreuz mit Aufschrift errichtet. Davor befinden sich auf einer von weißen Steinen umrahmten Bodenplatte die Namen der Opfer.

© Robert Szinovatz
Reichsbrückenbolzen

Die drittlängste Kettenbrücke Europas, die Wiener Reichsbrücke, stürzte am 1.August 1978 ein. Ein Stahlbolzen dieser Brückenkonstruktion befindet sich als Erinnerungsstück im Hof der Volksschule. Dieser wurde von Gemeinderat Ferdinand Jaitz nach Hornstein transportiert und aufgestellt. 

© Heimatarchiv

Nur aus Aufzeichnungen und der Walterschen Karte von 1755 wissen wir, dass im Bereich zwischen Ortsende und Minibach an der Straße nach Eisenstadt ein Bildstock stand, das sogenannte Gspitzte Kreuz. Dieses soll nach Überlieferung auf gleicher Meereshöhe wie der Dom von St. Stephan in Wien errichtet worden sein.

© Heimatarchiv
Markstein

Am Straßenrand der Bundesstraße nahe der Apotheke befand sich bis in die 30er Jahre ein anderthalb Meter hoher Markstein, dessen Standort laut mündlicher Überlieferung die gleiche Meereshöhe wie jene der „Spinnerin am Kreuz“ in Wien hatte.

© Heimatarchiv
Johannes-Nepomuk-Statue

Der Patron der Schiffer und Flößer, Johannes von Nepomuk, wird in Österreich und Böhmen als Märtyrer verehrt. Man findet zumeist seine Steinfigur, einen Priester mit Stola, Birett und einem Kreuz in der Hand, nahe oder bei Flussübergängen. 1393 ist der Kirchenmann auf Betreiben von König Wenzel IV. gefoltert, gefesselt und über die Karlsbrücke in Prag in die Moldau geworfen worden. 1729 folgt seine Heiligsprechung. 
Eine solche Statue hat der Fabrikant Walter Schwarz bei einer Brückenrenovierung in Niederösterreich entdeckt, erstanden und nächst seiner Hornsteiner Seidenbandfabrik vor der Theresienkapelle in der Pottendorferstraße aufstellen lassen. 

Heimatarchiv
Faberl-Kreuz

Dieses Kreuz mit Korpus befand sich in einer Mauernische der Wand des Geschäfts des Fabian Schobl (Faberl) in der Eisenstädterstraße. Es wurde renoviert und befindet sich derzeit in Privatbesitz.

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