Aus der Geschichte von Hornstein
Bedingt durch seine strategisch bedeutsame Lage am Westhang des Leithagebirges an der Römerstraße zwischen Wien - Ödenburg hat Hornstein eine reichhaltige historische Tradition. Streufunde belegen eine kontinuierliche Besiedlung des Gebietes seit der Jungsteinzeit.
Unter der Bezeichnung "Terra Zorm" (= Siedlung Graben) datiert schließlich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes aus dem Jahre 1271.
Der heutige Name "Hornstein" scheint erstmals 1397 in einer Urkunde auf. Weitere Ortsnamen sind kroatisch "Vorištan" und ungarisch "Szarvkő".

Eminente politische und wirtschaftliche Bedeutung gewann der Ort durch die Brüder Kanizsai, welche die 1340/41 als Grenzfestung errichtete Burg 1364 erwarben und als Herrschaftssitz ausbauten. In weiterer Folge erlebten Ort und Bevölkerung die wechselhafte Geschichte eines von Grenzlandfehden geprägten Landstrichs mit. Im Jahr 1445 wurde die Burg im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Ungarn zerstört. Bei den Türkenzügen 1529 und 1532 wurde der Ort total verwüstet und die Bevölkerung getötet bzw. verschleppt. Danach erfolgte um 1540 die Besiedlung des Ortes mit Kroaten. Unter der Herrschaft Ruprechts von Stotzingen erfolgte der Wiederaufbau. So wurde die in den Türkenkriegen schwer beschädigte Annakirche (erbaut im 14. Jahrhundert) restauriert und ein Spital errichtet.
Schließlich war es jedoch Graf Franz Nádasdy, der durch die Erneuerung des Marktprivilegs sowie durch Einführung einer eigenen Gerichtsbarkeit (1651) dem Ort einen neuen machtpolitischen Höhepunkt bescherte. Diese Entwicklung fand jedoch durch die Pest 1679, den Türkeneinfall 1683 sowie durch die Kuruzzenkriege ein jähes Ende. Unter den Esterházy, welche die Herrschaft 1703 übernahmen, wurde Hornstein Herrschaftsvorort (Sitz des fürstlichen Verwalters und des fürstlichen Jagdaufsehers). 1776 erfolgte die Errichtung der neuen Pfarrkirche im Ortszentrum . 1848 erlangte der Ort erneut das Marktrecht. Im Jahr 1852 wurde ein Neubau als Schulhaus und Gerichtskanzlei errichtet - Hornstein hatte die hohe Gerichtsbarkeit.
Die Zeit um die Jahrhundertwende war von der zunehmenden Industrialisierung geprägt:
● 1904 - 1906 Errichtung der Bandfabrik
● 1873 Errichtung eines Postamts
● 1911 Telefonamt
In der Zwischenkriegszeit wurde die kommunale Infrastruktur in Hornstein bedeutend verbessert: 1924 Gemeinde-Kindergarten, 1926 Wasserleitung, 1927 Bau des Rathauses und 1928 Elektrifizierung.
Während der beiden Weltkriege war in Hornstein ein Minenwerferausbildungslager im 1. Weltkrieg, als auch Jägerleitstelle und Richtfunkstation SELMA der Luftnachrichtentruppe 1942 - 1945 stationiert.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Ausbau der kommunalen Infrastruktur fortgesetzt. 1956 - 1958 wurde durch den Anschluss an den Wasserleitungsverband Nördl. Burgenland die Wasserversorgung gesichert. In den Jahren 1961/62 erfolgte der Neubau der Volksschule und im Jahre 1967 der Bau der Aufbewahrungshalle. In der Folge wurde durch den Ausbau des Kanal- und Straßennetzes, sowie eine ordnungsgemäße Müllentsorgung ein moderner Wohnort geschaffen. Im Jahr 1975 wurde ein eigenes Industriegebiet geschaffen, um ortsansässigen und neuen Betrieben die Möglichkeit zu geben, sich abseits der Wohngebiete anzusiedeln. Die Wohnsiedlung Krautgärten und der Neubau des Feuerwehrhauses, sowie der Ankauf des alten Forsthauses waren wichtige Schritte in die Zukunft.
Im 21. Jahrhundert wurden durch die Errichtung von mehreren Wohnparks moderne Wohnmöglichkeiten geschaffen, ein Volksschulzubau trug den steigenden Kinderzahlen Rechnung, das Industriegebiet wurde laufend erweitert, neue Einkaufsmöglichkeiten wurden geschaffen.
Der neue Bauhof und das Blaulichtzentrum, das Jugendzentrum, das neue Vereinshaus und der Ortsbus verstärkten die Kommunikation, Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung.