1. WK Kriegsopfer
Die Kriegsopfer im 1. Weltkrieg lassen sich in drei Gruppen gliedern:
Gefallene und Vermisste
(siehe Liste im Anhang)
Unfallopfer bei Gefechtsübungen
Im Rahmen der Ausbildung von Sappeuren zu Minenwerfer-Spezialisten ereigneten sich im Übungsgebiet beim Minibach zwei Unfälle, bei welchen auch Todesopfer zu beklagen waren.
a) Manövertragödie durch irrtümlichen Freundbeschuss am 16. November 1916:
Hökesch Mehemed, Geburtsort Kallebe 1888, Soldat, Kraftfahrer der türkischen Kriegsarmee; islamisch; 28 Jahre alt
Todesursache: Schusswunde in Lebergegend, der linke Unterschenkel völlig zersplittert.
Ismail Ali, Geburtsort Brussa 1891, Infanteriesoldat der türkischen Kriegsarmee; islamisch; 25 Jahre alt.
Todesursache: Schusswunde in der Herzgegend.
Ismael Omer, Geburtsort Brussa 1894, Infanteriesoldat der türkischen Kriegsarmee; islamisch; 22 Jahre alt.
Todesursache: Bauchschuss - innere Blutungen.
Die türkischen Soldaten wurden, weil sie Muselmanen waren, außerhalb der Mauer des katholischen Friedhofs in einem Gemeinschaftsgrab bestattet, das zunächst von einem Birkenholzzaun umgeben war. Bei der Renovierung der Friedhofsmauer 1925 wurde das Grab mit einer Beton- und Eisenfassung umgeben und mit einem Grabstein mit Inschrift ausgestattet. Das Türkengrab vor dem Friedhof wurde erst nach der Errichtung der Leichenhalle 1967 aufgelassen und die Grabtafel an die ostseitige Friedhofsmauer versetzt.
b) Eine Explosion beendete das Leben dreier anderer Soldaten am 14. Juli 1917:
Hodovanieč Vasil, Geburtsort Nairicejen, Galizien, k. u. k. Artillerist/Eisenbahnbremser, röm. kath.; 22 Jahre alt.
Todesursache: durch Explosion verursachte Hals- und Bein-Bruchwunden.
Der Verstorbene ist nach Nairicej in Galizien zuständig.
Hodovanieć war römisch-katholisch und wurde im kirchlichen Friedhof in das Kindergrab Nr. 25 in der Gruppe III. neben dem Beinhaus zur letzten Ruhe gebettet.
Goldstein Miksa, k. u. k. Minengräber, mosaischer Religion; 36 Jahre alt.
Todesursache: durch Explosion verursachte Kopfverletzungen.
Der Verstorbene ist nach Lemberg in Galizien zuständig).
Bart Salamon, k. u. k. Artillerist, Israelit, 22 Jahre alt.
Todesursache: durch Explosion verursachte innere Verletzungen und Bruchwunden an rechter unterer Extremität.
Der Verstorbene ist nach Przeclaw in Galizien zuständig.
Die zwei Explosionsopfer mosaischen Glaubens wurden auf dem jüngeren jüdischen Friedhof in Eisenstadt bestattet,
Standrechtsopfer im Sappeurlager
Im Sappeurlager von Hornstein kam es im August 1918 zur Meuterei. Eine tschechische Truppe verweigerte den Befehl, an die Front abzurücken. Eine rasch aus Kadetten der Ödenburger Militäroberrealschule und aus Angehörigen verschiedener Ersatzkörper und Genesungskompanien zusammengewürfelte Truppe musste herangeführt werden, und ihr gelang es nach kurzem Feuerwechsel die Revolte niederzuschlagen. Mehrere der Rädelsführer wurden standrechtlich erschossen. Zahl und Namen scheinen in keinen Unterlagen auf.
Zivilopfer
Durch Geburtsschwäche und Unterernährung starben von 1914 bis 1919 in Hornstein 101 Kinder. Allerdings muss zugestanden werden, dass die Kindersterblichkeit generell hoch war und auch außerhalb der Kriegsjahre beinahe 50 % betragen konnte.
Durch Typhus starben zwischen 1917 und 1919 in Hornstein 15 Personen, darunter 2 Kinder. Die meisten Erwachsenen waren zwischen 19 und 25 Jahre alt.